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Haus in Telfs 1

ⓒ Melis + Melis | Architekturbüro

150 m² Wohnfläche  |  600 m² Grund  |  eben  |  Passivhaus  |  Holzbau  |  Wärmepumpe  |  2011

Eleganter Bungalow mit Kinderturm

 

Der weiße Bungalow am Fuße der Hohe Munde scheint zu schweben. Eine unsichtbare Konstruktion hebt das Gebäude optisch vom Boden ab; abends wird der Effekt durch die entsprechende Beleuchtung noch verstärkt. In Anlehnung an die klassische Moderne wurden bei diesem Neubau mehrere Kuben elegant ineinander verschachtelt. Im Zusammenspiel mit Wandscheiben, schwebenden Terrassen und herausragenden Vordächern bilden sie eine architektonische Skulptur mit markanten Ansichten.

 

Offen, lichtdurchflutet und ebenerdig

Die Bauherren wollten ein Haus, das alle wesentlichen Bereiche auf einer Ebene vereint und so wenig wie möglich Platz an Gangfläche verschwendet. Wir gestalteten für sie ein Gebäude, dass einen eingeschossigen Baukörper mit einem zweigeschoßigen Turm kombiniert. Der Entwurf verbindet auf ideale Weise die Vorzüge eines klassischen Einfamilienhauses mit denen eines Bungalows. Die Wohnräume sowie Bad, Büro und Schlafzimmer befinden sich im Erdgeschoß und haben Zugang zu Terrasse und Garten. Im Obergeschoß des schmalen ostseitigen Turms sind die Räumlichkeiten für die Kinder vorgesehen: zwei Zimmer mit eigenem Bad und WC. Einen Keller gibt es nicht. Waschküche, Haustechnik und Lagerräume sind oberirdisch hinter dem Carport auf der Nordseite des Hauses untergebracht.

 

Aussicht ohne Einsicht

Das komplexe Raumgefüge besticht durch praktische Detaillösungen. Typisch für unsere Architektur sind die unterschiedlichen Raumhöhen, die großzügige Raumwirkung und das Spiel mit Sichtachsen und Sichtschutz – maximaler Ausblick bei minimalem Einblick. Vor allem nach Süden und Westen hin gab es bei diesem Bauvorhaben viele Nachbarhäuser  in unmittelbarer Nähe. Unsere Aufgabe war es, ein dem Garten zugewandtes Gebäude zu konzipieren, das trotzdem Privatsphäre erlaubt. Ein schwebender Bügel bietet nicht nur auf der Terrasse, sondern auch im Wohnzimmer angenehmen Sicht- und Sonnenschutz.

Durch einen Gebäudeeinschnitt vor dem Arbeitszimmer entstand im Süden ein Atrium. Die überdachte Terrasse ist auch vom Schlafzimmer aus begehbar. Im Norden ist das Badezimmer untergebracht. Die raumhohe Verglasung gibt einen traumhaften Blick auf die Hohe Munde frei. Öffnet man im Sommer auch noch die Schiebetüre hat man das Gefühl, im Freien zu baden.

 

Ohne Gänge

Interessante Sichtachsen ergeben sich bereits in der Garderobe. Von dort schweift der Blick über den offenen Wohnbereich ins anschließende Arbeitszimmer und weiter ins Bad. Der intime Durchblick kann durch raumhohe Schiebetüren bei Bedarf verhindert werden. Besonders auffällig sind die fehlenden Gangflächen; alle Bereiche scheinen ineinander zu fließen und sind doch leicht abzutrennen. Ein System aus nahezu unsichtbaren Stauflächen beginnt in der Garderobe und zieht sich durch das ganze Haus. Lichtkuppeln sorgen für angenehmes Tageslicht in der Küche. Von dort hat man alles im Auge – die verschiedenen Wohnräume, den Garten, aber auch den Fernseher.

Maßarbeit in Holzriegelbauweise

Im ganzen Haus heben schmale Schattenfugen die Decke von den Wänden ab. Der exakt ausgeführte Holzbau sorgt für ein gutes Raumklima.  Kombiniert werden die Wände und Decken in Passivhausqualität mit dreifach verglasten Fenstern. Die Fensterrahmen wurden so geplant, dass sie wie rahmenloses Glas in die Wand eingebaut werden können. Das schaut nicht nur edel aus, die zusätzliche Überdämmung verbessert auch die Energiekennwerte der Elemente. Das Ergebnis ist ein außergewöhnliches Passivhaus in Bungalowstil.

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